In vielen Foren sehe ich aktuell die besorgte Diskussion dass der Slow Cooker zu heiß wird. Nach mehr oder weniger wissenschaftlichen Verfahren versucht man die Temperatur des Slow Cookers zu ermitteln. Denn für einige bricht scheinbar eine Welt zusammen wenn der Slow Cooker heißer kocht als man erwartet.
Verfolgt man die Diskussion weiter, so hat man auch das Gefühl das jeder zweite Slow Cooker tatsächlich heißer kocht. Aber was ist dran an der Methode zur Ermittlung der Temperatur im Slow Cooker und wie funktioniert sie? Muss man sich sorgen machen und seinen SC gleich zurück schicken?
Slow Cooker zu heiß – So ermittelst du die Temperatur
Zur Ermittlung der Temperatur deines Slow Cookers benötigst du folgendes Material:
- Wasser
- ein Küchenthermometer
- 4-8h Zeit
Zu Beginn füllst du deinen Topf zu 2/3 mit Wasser voll. Nun schaltest du ihn an, entweder auf Low oder High. Anschließend misst du jede Stunde die Temperatur. Bei acht Stunden kannst du das Experiment stoppen.
Wenn du bei Stufe Low um die 80 Grad erreichst ist alles in Ordnung. Bei Stufe High sollte es um die 90 Grad sein.
Wann du ein ernstes Problem mit deinem Slow Cooker hast?
Aus gesundheitlicher Sicht hast du ein Problem wenn du nicht mehr als 70 Grad im Slow Cooker erreichst. Denn dann kannst du unter Umständen eine Lebensmittelvergiftung erleiden, da Bakterien noch vorhanden sind. EHEC und Co lässt grüßen.
Wenn du mehr Temperatur erreichst, ist das meist kein Problem. Anmerken möchte ich, dass es eine Kochfraktion gibt, welche gesundes Kochen von der Temperatur abhängig macht nach dem Motto „Vitamine-schonen“. Das heißt, wenn die Temperatur hoch geht, gehen prozentual mehr Vitamine verloren. Ihr Ziel ist es, unabhängig vom Gericht, das maximale an Vitamine zu sichern und somit immer die optimale Temperatur zu sichern.
Blubbert dein Gericht richtig stark, dann hast du wahrscheinlich einen viel zu heißen Slow Cooker.
Mein Fazit – SC ist keine Wissenschaft
Kochen sollte Spaß machen und nach dieser Methode koche ich. Hierzu habe ich auch einen ganz interessanten Bericht von Gaby Frankemölle gelesen, die sich auch vor Jahren zu diesem Thema geäußert hat. Ich verlinke ihn hier mal.
Für mich geht es nicht darum dass das Gericht genau nach der vorgebenen Zeit fertig ist, sondern dass es optimal zubereitet ist. Hat man ein Stück Fleisch vom Metzger kann dieses eine halbe Stunde früher fertig sein als das gleiche Stück vom Discounter. Macht man die hier vorgestellte Abwandlung der Apfelbutter, blubbert dass am Schluss recht ordentlich und ja es besteht zum Ende hin auch Anbrenngefahr.
Es gibt so viele zahlreiche Faktoren welchen zum Erfolg eines Gerichts beitragen. Spätestens nach dem zweiten oder dritten mal Kochen mit dem Slow Cooker weiß man ob der Slow Cooker zu heiß wird. Bevor man das Gerät austauscht und auf Besserung hofft kann man auch bei der angegebenen Garzeit Zeit ab- oder hinzufügen muss.
Auch wenn euer SC ein bisschen wärmer wird wie bei den anderen Anwendern, macht euch keine Sorgen. Kochen ist keine Wissenschaft. Macht ihr einen Braten im SC messt lieber die Kerntemperatur als euch auf Stufe low oder high zu verlassen. Bei Gulasch und Co einfach mal Löffel rein und probieren.
… mit genau diesem Szenario erreiche ich bei LOW ca. 100 Grad und die Erfahrung zeigt auch, dass das Essen i.d. Regel blubbert.
Da mein Gerat jedoch auch eine Warmhalte-Funktion hat, nutze ich diese und erreiche damit die gewünschte Temperatur von 70-75 Grad (da ja auch diese etwas wärmer ist, als vom Hersteller angegeben).
Sofern also diese Funktion verfügbar ist, einfach mal ausprobieren, wäre meine pragmatisch-kreative Empfehlung…
Hallo Rosmarin,
Danke für den Tipp. In der letzten Zeit nutze ich vor allem die Kochfunktion bei meinem Multi Cooker. Hier kann ich in 5 Grad Stufen die jeweilige gewünschte Temperatur einstellen.